Meine Gedanken & YouTube Videos

TFP Shootings

Was ist da passiert? 

Danke an die Fotografen

Nur mal ein kurzes Video um -Danke- zu sagen! Anerkennung und Respekt für die, die uns täglich mit tollen Fotos versorgen. 

Meine liebste Fotoreportage

Ich war 3 Tag lang in einer Werkstatt für behinderte Menschen als Fotograf für eine Reportage unterwegs.
In dieser Werkstatt arbeiteten Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung. Ich weiss jetzt gar nicht, ob man Behinderung noch sagen darf, oder nicht, aber ich mache das einfach mal. Für mich ist das Wort nicht negativ besetzt, nach meiner Reportage schon gar nicht.
Eigentlich wollte ich aus dem Hintergrund verschiedene Szenen einfangen, also eher nichts Gestelltes. Eigentlich. Aber das war kaum möglich. 

An meinem ersten Tag wurde ich superherzlich begrüßt, von vielen gedrückt, und einfach warm empfangen. Und das auf eine Art und Weise, die ich noch nie erlebt hatte. Ehrliche Freude, keine Scheu oder Zurückhaltung. Ich war beeindruckt. 
Nachdem ich meine Kamera startklar hatte, wollte ich dann mit meiner Reportage beginnen. Es lief dann aber doch anders, als geplant. Sobald meine Modelle meine Kamera gesehen hatten, kamen sie voller Freude auf mich zu und wollten gerne fotografiert werden. Das habe ich natürlich auch gerne getan, aber es war nicht das, was ich geplant hatte.
Am zweiten Tag konnte ich dann aber auch schon besser meine eigentlichen Fotos umsetzen.

Vor dieser Begegnung hatte ich nur wenige Berührungspunkte mit Menschen, mit vor allem geistiger Behinderung. Deshalb war ich wohl auch etwas nervös. Ich wusste nicht, was mich erwartet. 
Aber ich habe nicht lange gebraucht, um festzustellen, dass ich mich in ihrer Nähe sehr wohl fühle.
Diese Ehrlichkeit, kein Verstecken von Emotionen und eine extreme Gutmütigkeit waren mir vorher in dieser Form fremd. Traurig war ich aber auch sehr häufig. In diesem Zentrum leben auch Personen mit schwersten Behinderungen. Dann kommt natürlich die Frage auf, die man sich immer stellt und nie eine Antwort findet. Warum gibt es Leid? Bisher habe ich da immer noch keine Antwort gefunden.

Aber in diesen drei Tagen habe ich eine Menge für mein weiteres Leben gelernt. Und an erster Stelle steht die Demut.

Teure Kameras, brauchen wir die wirklich?

In diesem Video zeige ich auf, warum Fotografen (Amateur und Hobby) in der Regel keine teuren Kameras benötigen.

TT Artisan 35mm 1.8 manuell für Fuji X-Mount

Kein Review!

Auf der Suche nach einer Vintage-Linse für meine Fuji XE-3 bin ich auf das TT-Artisan gestoßen.

Mit 35mm entspricht es auch meiner Lieblingsbrennweite. Die Lichtstärke 1.4 ist natürlich auch sehr angenehm, war mir aber gar nicht so wichtig. Außerdem dachte ich mir, dass diese Lichtstärke bei einem 89,- Euro Objektiv nicht wirklich brauchbar sein wird.

Nach Überprüfung der Funktion der Linse musste ich leider ein paar Tage auf trockenes Wetter warten. Dann war es endlich soweit und ich bin zum Phoenixsee nach Dortmund gefahren. Dort habe ich ein paar Aufnahmen machen können.

Es handelt sich bei diesem Video nicht um wissenschaftlich belegbare Tests, sondern um einen ersten Eindruck davon, ob ich die Linse für meine Art von Streetphotography nutzen kann. Wenn nicht, könnte ich sie zum Lieferanten zurücksenden.

Meine Eindrücke und Feststellungen:

Das Objektiv ist gut verarbeitet und komplett aus Metall.

Die Bedienung ist einwandfrei. Aufgrund der geringen Größe der Linse brauche ich noch ein wenig länger beim Fotografieren. Aber das wird sich nach einer gewissen Gewöhnung verbessern.

Ein Objektivdeckel, der aufgeschraubt wird, ist für mich neu. Ich finde es witzig und mag das Geräusch beim auf- oder abschrauben. 

Eine Gegenlichtblende ist nicht im Lieferumfang, aber ich werde bei dieser Linse auch keine nutzen.

Bisher konnte ich folgende Abbildungsleistung feststellen:

Bei offener Blende von 1.4 ist das Objektiv auch in der Bildmitte etwas soft und löst nicht supergut auf. Aber das hatte ich auch nicht anders erwartet. Ist aber auf jeden Fall brauchbar.  Je nach Licht und Kontrasten gibt es auch Apos. Ebenfalls ist eine Vignettierung und Verzeichnung sichtbar. Ich wollte das nur mal gesagt haben. Diese Bildfehler gibt es aber bei fast jedem Objektiv, auch bei deutlich teureren. Deshalb höre ich jetzt mit den üblichen Floskeln auf.

Das Objektiv ist richtig geil! Ich habe meine Testfotos genauso aufgenommen, wie ich es mit meinen anderen Linsen machen würde. Also nicht immer nur Blende 1.4, nicht extra Flares erzeugt, etc.
In diesem „Alltagstest“ hat mich das TT Artisan überzeugt. Meine Testfotos sind auf die gleiche Art und Weise bearbeitet, wie meine übrigen Streetphotos. Also schwarz-weiss, Kontraste hoch, Korn rein. Genau dafür ist die Linse ja gekauft worden. Und dafür benötige ich auch keine 2000,- Euro Linse.

Manuelles Fokussieren ist natürlich manchmal nicht ganz so einfach. Vor allem bei offener Blende.
Aber mit etwas Training bekommt man das auch ganz gut hin. Ich habe auch schon fotografiert, da gab es noch gar keinen Autofokus.

Ich hatte echt schon teurere Objektive, die deutlich schlechter waren.
Z.B. das Sony 35mm 1,8 OSS APS-C. Das ging offen gar nicht und kostet immer noch um die 350,- Euro.
Vielleicht habe ich aber auch eine schlechte Kopie erwischt.

Also, wenn ihr Spaß an manuellen Linsen habt und ihr auch mal auf Blende 2 abblenden könnt, kauft Euch das Teil. Für 89,- kenne ich zur Zeit kein besseres Objektiv.

Ich werde es auf jeden Fall behalten und Spaß damit haben.

Inhalte in diesem Video

Rückblick 2021

Positiv:

Ich denke, ich habe mich als Fotograf weiterentwickelt. Mir gefallen meine Fotos, meine Aufnahmetechnik, meine Bildbearbeitung und meine Motive besser als in 2020.

Intelligentes Downgrading der Hardware: 
Ich schleppe nicht mehr so viel Zeug mit mir rum. Kameras und Objektive sind kleiner geworden.

Wichtig ist für mich nicht mehr die absolute Schärfe bei Objektiven, sondern ein bestimmter Charakter. Bei Neuanschaffungen würde ich mehr Wert auf diesen Charakter legen, als auf Lichtstärke und perfekte Abbildungsleistung.

Neue Technik juckt mich nicht mehr so. Alles was ich an Technik brauche, habe ich. Ich möchte mir nicht mehr jede Woche eine neue Kamera kaufen.

Ich bin ruhiger und gelassener. Probleme beim Fotografieren löse ich geduldiger.

Negativ:

Weiterhin gab es in 2021 große Umsatzrückgänge durch die Pandemie. 

Die rechtlich nicht einwandfreie Rückforderung der Soforthilfe des Landes NRW, macht mir sehr große Sorgen.

Der Rückgang der Akzeptanz der Fotografen als Dienstleister im Allgemeinen ärgert mich extrem.
Manche Honorarvorstellungen von Kunden bringen mich auf die Idee, lieber einen Notfallschlüsseldienst zu eröffnen.

Die beiden letzten Punkte tragen dazu bei, dass meine allgemeine Motivation Berufsfotograf zu sein zurückgegangen ist.

Best Equipment 2021:

1. Godox AD 200pro Blitzgerät ca. 330,- Euro

2. Voigtländer 15 mm 1:4,5 SuperWide Heliar III Sony FE ca. 850,- Euro 

Inhalte in diesem Video

Ich betreibe die Streetphotography  seit dem ersten Lockdown in 2019.

Ich bin dazu gekommen, da mir als Berufsfotograf durch die Pandemie 90% meiner Aufträge weggebrochen sind und ich weiterhin Lust hatte zu fotografieren. Modellfotografie war aufgrund der Kontaktbeschränkungen nicht wirklich sinnvoll,  ausserdem halte ich nicht viel von TFP Shootings und mache diese nur sehr selten.

Streetphotography

..bedeutet für mich nicht nur auf der Straße Fotos zu machen, sondern von allen Subjekten oder Objekten, die mir begegnen. Seien es Menschen, Gebäude oder Landschaften.

Was ist Streetphotography für mich?

-Verlassen der eigenen Komfortzone
-eigene Ängste überwinden
-Interesse am Alltäglichen
-Sozialkritik
-Spaß an der Fotografie
-Streetphotography als Kunstform

Technik

Ich benutze für diese Art der Fotografie zu 90% meine Fuji XE-3 mit einem 23er Objektiv. ISO interessiert mich nicht und Bildrauschen finde ich sehr schön.

Eigentlich bin ich aber eher der 35er Typ. Also richtige 35mm an Vollformat. Da ich diese Brennweite bevorzuge, werde ich sicherlich in naher Zukunft ein 35er anschaffen. Muss ich halt etwas weiter Weg von meinen Motiven. Ich finde das Viltrox 33mm 1,4 oder das Mitakon 35 0,95 Mark 2 gerade sehr spannend.

Die Kamera erstellt JPGs, die ich nur noch mit Silver Efexs Pro2 nach meinen Vorstellungen gestalte. Ganz selten sind auch mal ein paar Farbfotos dabei.

Ist es mir wichtig in der Streetphotography gut zu sein?

In erster Linie ist mir hier der Spaß wichtig. Dann die neuen Herausforderungen und die damit verbundene Spannung und das Testen der eigenen Grenzen. Wenn ich auch ein für mich gutes Bildergebnis erziele, freut mich das natürlich. Aber was ist schon gut, oder schlecht? Wer soll das entscheiden. Mann ist eben auch sehr abhängig davon, was um einen herum passiert. Passiert nichts, ist es auch recht schwierig ein interessantes Foto zu machen. Ist kein interessantes Motiv, langweiliges Licht vorhanden wird es schwer.

Da ich noch nicht lange in diesem Bereich der Fotografie tätig bin, habe ich das Gefühl, noch nicht wirklich Knallerfotos geschossen zu haben. Aber das dauert auch manchmal Jahre. 

Wie fotografiere ich?

Ich bin eher der Typ Jäger. Ich gehe herum und suche interessante Motive. Fischer bin ich nur, wenn mir eine Location oder Lichtstimmung sehr gut gefällt. Dann warte ich, bis hier etwas Spannendes passiert. Die Kamera steht auf Serienaufnahmen mit Verfolgungs AF, alle Töne sind ausgestellt. Ich fokussiere sehr selten vor, oder bediene mich des Zonefocusings, der AF der Fuji ist sehr schnell und präzise. Ausserdem fotografiere ich bei Motiven mit Menschen immer mit ganz offener Blende.

Interessante Personen, die ich nicht unbemerkt fotografieren kann, spreche ich auch an, und frage, ob ich ein Foto machen darf. Die Erfolgsquote liegt hier bei mir aber nur bei eher 20%. Liegt vielleicht an meinem Äusseren.

Ich würde Euch gerne ebenfalls für die Streetphotography begeistern. Sie macht echt eine Menge Spaß, man hat eine Aufgabe und ein Ziel und lernt einiges über sich selbst. Außerdem benötigt man auch kein superteures Equipment. Eine kleine Kamera mit einer Linse reichen völlig aus. Die alten großen Meister hatten alle schlechtere Kameras als wir jetzt. 

Also geht raus und macht Fotos.

Inhalte in diesem Video

Extra unscharf! 

Das Thema ist wahrscheinlich schon so alt, wie die moderne Fotografie.

Ist ein unscharfes Foto schlecht? Darf man Unschärfe als Stilmittel benutzen? 

Vorab möchte ich sagen, dass ein Bild in erster Linie dem Fotografen gefallen muss.

Es steht auch nirgendwo geschrieben, dass ein Foto scharf sein muss. Und natürlich, wer entscheidet eigentlich, ob ein Foto gut oder schlecht ist?

Es gibt und gab in der neueren Geschichte der Fotografie immer Fotografen, die echte Kunstwerke erstellt haben, in denen die Bildschärfe fehlte. Die mag teilweise an der damals verfügbaren Objektivqualität, an den weniger lichtempfindlichen Filmen, etc. gelegen haben. Aber Unschärfe, oder partielle Unschärfe wurde schon immer als Stilmittel eingesetzt.

Unschärfe als Stilmittel

 Es gibt verschiedene Arten von Unschärfe:

-allgemeine Unschärfe (Defokussierung , also am Objektive nicht scharf gestellt)

-Bewegungsunschärfe (sich bewegende Motive sind unscharf, statische Motive sind schärfer)

-Verwackelungsunschärfe (das gesamte Foto ist nicht scharf, die Kamera wurde bei der Aufnahme nicht ruhig gehalten)

-Partielle Unschärfe ( es gibt unscharfe Bildbereiche, aber auch Scharfe)

Beispielfoto im Video!

Meine Tipps für gute unscharfe Fotos:

  • Den Kern der Sache zeigen. Wenn sich dem Betrachter eines völlig unscharfen Fotos die Idee des Fotografen erschliesst, ist alles gut.
  • Emotionen wecken. Versuchen, dass das Bild beim Betrachter Emotionen erzeugt. Starke Portraits von interessanten Menschen in außergewöhnlichen Situationen müssen nicht scharf sein. Man nehme als Beispiel nur die berühmten Kriegsfotos von Robert Capa.

Was nicht passieren sollte:

Der Betrachter sollte hinter dem unscharfen Foto keine Unzulänglichkeit des Fotografen vermuten. Es sollte schon erkennbar sein, dass die Unschärfe als Stilmittel eingesetzt wurde.

Also sollte man sich vorher überlegen, ob das Foto unscharf auch funktioniert. Familienfotos vor dem Weihnachtsbaum oder Portraits der Ehefrau, würde ich lieber scharf abbilden, bevor es Ärger gibt.

Das beste Zitat, das ich zu diesem Thema finden konnte, kommt von Henri Cartier-Bresson:

„Schärfe ist ein burgeoises (spiessbürgerliches) Konzept“